Konfirmationen 2022: Der Blick durch die neuen Lebenstüren
Die Konfirmation ist nicht nur ein formeller Schritt in die Kirchgemeinde, sondern oftmals auch ein grosser Schritt ins Erwachsenenleben. Für viele öffnet sich eine Tür in einen neuen Lebensabschnitt mit unbekannten Ausblicken. Lasst uns gemeinsam einen Blick dadurch werfen.
Lea Knill,
Am Sonntag, dem 12. Juni 2022, war es für die erste Konfirmationsgruppe so weit, diesen Schritt zu gehen. Unter strahlend blauem Himmel durften die Gäste im Kirchengarten Platz nehmen und die Dekorationen der Konfirmand:innen bewundern: eine Holztüre und von den Konfirmand:innen bemalte Fenster und Bilder schmückten die Bäume rundherum. Der Titel «Ausblick, Durchblick, Weitblick» wurde nach einem Blick auf das Programm nicht nur optisch, sondern auch thematisch während dem gesamten Gottesdienst behandelt. Die Konfirmand:innen zeigten uns, wie sie das Thema unterschiedlich interpretiert hatten. Einen Einblick in ihr Leben und ihre Persönlichkeit erhielten die Gäste bei einer Vorstellungsrunde und die Fenster rundherum symbolisierten die verschiedenen Ausblicke, welche die Jugendlichen im Konfjahr erhalten haben. Abgerundet wurde das Thema durch die Predigt, welche sich ganz um einen Bilderrahmen und dessen unterschiedlichen Bedeutungen drehte. Er stellte unter anderem die Rahmenbedingungen des Lebens dar. Diese Bedingungen können sich ändern, manchmal auch zerbrechen, aber vor allem können wir sie auch selbst mitgestalten, sei es durch Freunde und Familie oder unseren eigenen Glauben.
Anschliessend sprach Siegfried Arends zu jedem der Konfirmand:innen persönliche Worte und den selbst gewählten Spruch. Markus Greutmann, Mitglied der Kirchenpflege, überreichte jedem das offizielle Couvert, jedoch nicht das Konfbild. Dieses wurde dieses Jahr durch die Konfirmand:innen selber gemalt und im Kirchengarten ausgestellt. Gemeinsam sprachen alle ein Glaubensbekenntnis und empfingen den Segen mit der Hand auf der Schulter des jeweiligen Nachbarn. Denn gemeinsam fallen einem die Weitblicke des Lebens schon viel einfacher.
Die zweite Konfirmation fand eine Woche später am 19. Juni 2022 ebenfalls draussen im Freien statt, aber um die Hitze etwas erträglicher zu machen, waren die Bänke im Schatten der Bäume aufgestellt. Abermals sassen die Gäste umgeben von bunten Fenstern und vor einer hölzernen Tür, passend zum diesmaligen Thema «Tag der offenen Tür». Der Ablauf der Konfirmation war ähnlich und jeder der Konfirmand:innen trat als Vorstellung durch eine hölzerne Tür, welche die Schwelle in ihr neuer Lebensabschnitt darstellte. Auch sie gaben uns einen Einblick in ihr Konfjahr und zeigten, wie viel man von einer Tür lernen kann: manchmal muss man geduldig sein bis sie sich öffnet, manchmal bleibt sie aber auch verschlossen, dann öffnet sich aber oft eine neue Tür oder ein neues Fenster. Mit dem Kopf durch die Tür rennen bringt schliesslich nichts, und man soll sie ruhig offen für Neues lassen – genau so wie es uns der Titel auch sagt. Bei der Predigt kam dann die Tür selbst zu Wort und erzählte von ihren Weisheiten und Erfahrungen.
Wie die Woche davor übergab Siegfried Arends jedem einzelnen in der Gruppe ihren Konfirmationsspruch, begleitet mit einigen persönlichen Worten und abermals wurde gemeinsam ein Glaubensbekenntnis und ein Gebet gesprochen. Man konnte spüren wie sich alle, von der Predigt inspiriert, gegenseitig öffneten.
Die beiden Konfirmationen in der «wohl schönsten Kathedrale der Welt» wurden musikalisch abgerundet, dank dem Einsatz der Konfirmand:innen und vier Begleitern am Mikrofon und an den Instrumenten. Der Gesang und die Stücke zwischendurch unterstützten die Feiern, welche sowohl Lockerheit bei den Gästen auslösten, als auch durch die tiefgründigeren Themen zum Nachdenken anregten. Beim anschliessenden Apéro – bedient durch die jeweils andere Konfgruppe – wurde dann wohl allen klar, dass genau solch gemeinsame Momente sehr wichtig sind und der Rahmen des Lebens zusammen weitaus schöner sein kann. Für Augenblicke wie diese stehen die Türen der Kirche, für die Jugendlichen nun zum Beispiel im First und Zäment, immer für alle offen.